Fahrradstationen in Rheinland-Pfalz: Potenzial- & Machbarkeitsanalyse

 

Der Stellenwert des Fahrrads für die Verkehrspolitik wird sowohl im Alltagsverkehr als auch beim Fahrradtourismus deutlich. So profitiert die regionale Fremdenverkehrsbranche vor allem von den radverkehrstechnisch gut erschlossenen und reichlich mit Kulturdenkmälern versehenen Tälern von Rhein, Mosel und vieler weiterer Flüsse im ganzen Land.

Stellplätze an BahnhöfenStellplätze an BahnhöfenWährend der Radwegebau in den letzten Jahren in diesen Regionen erhebliche Fortschritte verzeichnen konnte, ist die infrastrukturelle Ausstattung der Städte und Gemeinden für den Alltagsverkehr mit dem Fahrrad oftmals noch nicht auf dem gewünschten Stand. Dies gilt auch für den wichtigen Bereich der Fahrradabstellmöglichkeiten. So mangelt es oft an qualitativ und quantitativ befriedigenden Abstellanlagen. Insbesondere an Knotenpunkten der Transportkette, die aus der Perspektive des Autoverkehrs bereits früh identifiziert und mit der entsprechenden Infrastruktur versehen wurden (z. B. Park & Ride-Anlagen an Bahnhöfen), stehen für den Fahrradfahrer bisher häufig nur unzureichende Anlagen zur Verfügung. 

Diese Situation hat das zuständige rheinland-pfälzische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau erkannt und das Büro für Mobilitätsberatung und Moderation 2006 mit der Erstellung einer Potenzial- & Machbarkeitsanalyse zum Thema Fahrradstationen an Bahnhöfen beauftragt.

In dieser Studie wurden neben den diversen Fördermöglichkeiten und denkbaren Serviceangeboten auch die  unterschiedlichen Betreibermodelle für Fahrradstationen vorgestellt. Kernpunkt der Analyse ist jedoch die Berechnung des Kundenpotenzials von Fahrradstationen in den 10 größten Städten des Landes Rheinland-Pfalz. Auch die jeweiligen lokalen Voraussetzungen sind von großer Bedeutung, weshalb diese dargestellt und analysiert wurden. Hierzu wurde nicht nur das Kundenpotenzial einer möglichen Fahrradstation in den einzelnen Städten kalkuliert, sondern auch Aussagen zu möglichen Betreibermodellen und der Einbindung einer Fahrradstation in den Städtebau und vor allem in ein  Gesamt(rad)verkehrskonzept gemacht. Zusätzlich zur Analyse von Marketing- und Kommunikationsstrategien bereits existierender Fahrradstationen wurden die finanziellen Rahmenbedingungen für den Betrieb einer Station dargestellt.

Im Ergebnis wurde in der Studie sieben Städten eine grundsätzliche Empfehlung zur Einrichtung einer Fahrradstation ausgesprochen, deren wirtschaftliche Tragfähigkeit allerdings in Abhängigkeit von Betreiberkonzept, Serviceangebot und lokaler Nachfrage individuell zu ermitteln ist.